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.Es war schnell und leicht, und Ruby kam flott voran, und das war ein Glück, weil es bereits dunkel wurde und das Rad kein Licht hatte.Sie war gerade an der steilsten Stelle – eine recht einsame Straße, die Ost-Twinford mit West-Twinford verband –, als sie plötzlich das dumpfe Gefühl hatte, dass das Hinterrad Luft verlor.Verflixt, das hat mir gerade noch gefehlt! Ruby sprang vom Rad und untersuchte das Hinterrad.Sie hatte kein Flickzeug dabei und würde zu Fuß nach Hause gehen müssen – und das war noch ganz schön weit.Zu allem Überfluss begann es auch noch zu nieseln.Na klasse, einfach klasse!Ein paar wenige Autos fuhren an ihr vorbei, als sie das Rad den Hügel hinaufschob – manche bremsten etwas ab, doch keines hielt an.Das war Ruby ganz recht, sie hätte sich nicht von jemandem mitnehmen lassen, den sie nicht kannte.Inzwischen war es stockdunkel geworden, es gab zwar die eine oder andere Straßenlaterne, aber hier im Industriegebiet brannte in keinem der zum größten Teil leerstehenden Lagerhäuser Licht.Aus dem Nieselregen war ein kräftiger Regenschauer geworden, der auf den Asphalt platschte.Sehnsüchtig dachte Ruby an ihr eigenes, robustes Mountainbike – Schnelligkeit war zwar ganz nett, aber viel wichtiger war bei einem Rad, dass es zuverlässig war.So ein Mist aber auch!Vor lauter Hadern mit sich und der Welt merkte Ruby zuerst gar nicht, dass ihr ein Auto folgte.Sie hatte es vage in großer Entfernung gehört, als es am Fuß des Hügels einen Gang zurückschaltete.Doch dann hatte sie nicht mehr darauf geachtet.Das Motorengeräusch war sehr leise geworden, weil das Auto quasi im Schritttempo fuhr: Es überholte Ruby nicht, sondern folgte ihr nur.Auf der Straße bildeten sich immer mehr Pfützen, und es dauerte nicht lange, bis Rubys Füße pitschnass waren.Der Schnürsenkel ihres linken Turnschuhs hatte sich gelockert, und sie bückte sich, um ihn wieder zuzubinden.Rubys Finger waren steif vor Kälte und bekamen den glitschigen Schnürsenkel nicht richtig zu fassen.Aber schließlich bekam sie einen unschönen Knoten hin und stopfte die Enden in ihren Schuh.Und da erst wurde sie auf den Wagen aufmerksam.Noch in gebückter Haltung drehte sie den Kopf; die Scheinwerfer strahlten sie voll an und blendeten sie, so dass sie sich unwillkürlich eine Hand vor die Augen hielt.Das Auto kam beängstigend langsam näher, und das Gesicht des Fahrers war nicht zu erkennen.Rubys Gedanken überschlugen sich – Freund oder Feind? Kein anständiger Fremder würde einen voll anstrahlen und dabei langsam näher kommen, so dass einem richtig unheimlich wurde.Also eindeutig Feind!Ruby bekam es plötzlich mit der Angst zu tun, sie richtete sich blitzschnell auf und lief los.Sie spürte tückische Steinchen unter ihren Sohlen und hörte ihre Schuhe in den Pfützen schwappen, aber am lautesten war ihr Herz, das ihr bis zum Hals schlug.Und in ihrem Kopf war nur Platz für einen einzigen Gedanken: Wie konntest du nur so dumm sein?Als sie den Kopf drehte, um zu sehen, wo das Auto inzwischen war, stolperte sie und landete bäuchlings in einer Pfütze.Der Wagen hielt an.Durch die blendende Helligkeit der Scheinwerferlichter sah sie, wie sich die Tür öffnete und eine dunkle Gestalt ausstieg.Ein Mann! Er stand zuerst nur reglos da, und hinter dem Licht war sein Gesicht völlig ohne Konturen.Dann setzte er sich in Bewegung und kam zielgerichtet auf Ruby zu.Poch-poch machten seine Schuhe auf dem glänzenden feuchten Asphalt, und poch-poch machte auch Rubys Herz.Sie hielt die Luft an, merkte, dass sie es nicht mal schaffte, ihre Hände zu Fäusten zu ballen … Panisch tastete sie nach einem Stein oder Stock, nach irgendetwas, das sich als Waffe eignete, um diesen gespenstischen Fremden abzuwehren.Doch da beugte sich der Mann auch schon über sie … und sie konnte sein Rasierwasser riechen.»Wann fängst du endlich an, etwas vorsichtiger zu werden, Kleine?«»Hitch?«, krächzte Ruby.»Sie?!«»Ja, da kannst du von Glück reden, Kleine«, lautete die Antwort.17.KapitelEin mulmiges GefühlDie Heimfahrt war nicht sehr angenehm.Hitch war nicht sauer, das war gar nicht nötig – Ruby war selbst schon total sauer auf sich.Sie war allerdings auch ziemlich froh – sie saß in einem schönen, warmen Auto und war nicht einem blutrünstigen Verrückten in die Hände gefallen.Es war ja nicht so, dass die Welt voll davon war, aber man konnte nie wissen … und da Ruby in letzter Zeit nicht allzu viel Glück gehabt hatte, war die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, auf einen blutrünstigen Verrückten zu stoßen.Hitch war ungewöhnlich schweigsam auf der Heimfahrt, während Ruby vor sich hin schimpfte.Ab und zu schaute er sie an, zog höchstens mal eine Augenbraue hoch oder nickte zustimmend, aber sie rechnete ihm hoch an, dass er sich die Bemerkung Hab ich’s dir nicht gesagt? verkniff.Das war auch gar nicht nötig.Zu Hause im Cedarwood Drive setzte sich Ruby niedergeschlagen auf einen Barhocker am Frühstückstresen, während Hitch Lopez’ Fahrrad aus dem Kofferraum holte.Als er in die Küche kam, sagte er: »Hör mal, Kleine, ich bin vielleicht nicht ganz unschuldig, das gebe ich zu, ich hab dir absichtlich Angst gemacht, um dir eine Lektion zu erteilen.Was meinst du? Sollen wir einen Neuanfang machen?«Ruby staunte nicht schlecht – damit hätte sie nun wirklich nicht gerechnet.»Na schön«, sagte sie.»Ich glaube, ich hätte auf Sie hören sollen, aber ich bin nun mal gern unabhängig.Das verstehen Sie doch sicher, oder?«Hitch nickte.»Okay, dann würde ich vorschlagen, dass du in Zukunft allein zur Maverick Street und zurückfahren darfst, aber mit deinem eigenen Rad und unter der Bedingung, dass du diesen kleinen Peilsender am Lenker anbringst.« Er holte ein kleines rundes, orangefarbenes Metallding aus der Tasche, das eigentlich wie eine Fahrradklingel aussah [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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