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.Die Abendbrise trug einen süßen Duft von Nelken und Reseda zu uns herüber.Es schien unmöglich, Mordgedanken mit diesem altväterischen Idyll zu verbinden.Poirot klingelte und setzte den Klopfer in Bewegung.Es rührte sich nichts, und er klingelte nochmals.Diesmal erschien nach einer kleinen Pause ein unordentliches Dienstmädchen an der Tür.Sie hatte rot umränderte Augen und zog heftig die Nase hoch.»Wir möchten zu Mrs Pengelley«, erklärte Poirot, »dürfen wir eintreten?«Das Mädchen starrte uns an.Dann platzte sie heraus:»Ja, haben Sie es denn noch nicht gehört? Sie ist doch tot.Starb heute Abend – ungefähr vor einer halben Stunde.«Wir waren zunächst sprachlos.Schließlich fragte ich:»Woran ist sie denn gestorben?«»Da sind welche, die das sagen könnten.« Sie warf einen hastigen Blick über die Schulter.»Wenn nicht jemand bei der Gnädigen bleiben müsste, würde ich meinen Koffer packen und heute Abend noch gehen.Aber ich kann sie doch nicht allein lassen, wo sie doch tot daliegt und niemand bei ihr wacht.Es steht mir nicht zu, etwas zu sagen, und ich sage ja auch nichts – aber jeder weiß Bescheid.Es ist in der ganzen Stadt rum.Und wenn Mr Radnor nicht an den Minister schreibt, dann tut’s jemand anders.Der Doktor kann reden, was er will.Habe ich nicht mit eigenen Augen gesehen, wie der gnädige Herr heute Abend die Flasche mit dem Unkrautgift vom Regal nahm? Und zuckte er nicht zusammen, als er sich umdrehte und sah, dass ich ihn beobachtete? Und der Teller mit dem Haferschleim für die Gnädige direkt daneben.Fertig zum Reintragen.Keinen Happen kriege ich mehr runter in diesem Hause.Und wenn ich vor Hunger sterben sollte!«»Wo wohnt der Arzt, der Mrs Pengelley behandelt hat?«»Dr.Adams.Gleich um die Ecke.High Street, das zweite Haus.«Poirot wandte sich schnell ab.Er war sehr blass.»Für ein Mädchen, das nichts sagen wollte, hat sie ziemlich viel gesagt«, bemerkte ich trocken.Poirot ballte die Fäuste.»Ich Idiot, Hastings! Strafbar blöde bin ich gewesen! Herumgeprotzt habe ich mit meinen kleinen grauen Zellen, und nun habe ich ein Menschenleben verloren, einen Menschen, der zu mir kam, um sich von mir retten zu lassen.Ich habe nicht im Traum daran gedacht, dass so schnell etwas passieren würde.Möge Gott mir verzeihen, aber ich habe eigentlich nicht geglaubt, dass überhaupt etwas passieren würde.Ihre Geschichte erschien mir etwas gekünstelt.Na, da sind wir ja schon.Wollen mal hören, was der Doktor zu sagen hat.«Dr.Adams war der typische Landarzt, wie er im Buche steht.Er empfing uns höflich genug.Doch als wir den Zweck unseres Besuches andeuteten, nahm sein rotes Gesicht eine violette Tönung an.»Verdammter Unsinn! Verdammter Unsinn! Das ganze Geschwätz.Habe ich nicht den Fall behandelt? Magenentzündung war’s – weiter nichts! Diese Stadt ist ein regelrechtes Klatschnest.Ein paar alte Lästermäuler stecken die Köpfe zusammen, und schon ist der Kladderadatsch da! Sie lesen dauernd diese Sensationsblätter, und schließlich hilft alles nichts, sie müssen auch in ihrer eigenen Stadt einen Mord haben! Sie sehen eine Flasche mit Unkrautgift auf dem Regal stehen – und hoppla – schon geht die Fantasie mit ihnen durch.Ich kenne Edward Pengelley – der würde nicht einmal des Teufels Großmutter vergiften.Und warum sollte er seine Frau töten? Können Sie mir das sagen?«»Eins ist Ihnen vielleicht nicht bekannt, monsieur le docteur.« Und Poirot schilderte in groben Umrissen Mrs Pengelleys Besuch bei uns.Niemand hätte erstaunter sein können als Dr.Adams.Die Augen traten ihm förmlich aus dem Kopf.»Du meine Güte!«, rief er aus.»Die arme Frau muss wohl wahnsinnig gewesen sein.Warum hat sie nicht mit mir gesprochen? Das wäre doch richtiger gewesen.«»Um sich wegen ihrer Furcht auslachen zu lassen?«»Durchaus nicht, durchaus nicht.Es kann wohl niemand von mir behaupten, dass ich voreingenommen sei.«Poirot blickte ihn lächelnd an.Der Arzt war offenbar beunruhigter, als er zugeben wollte.Als wir das Haus verließen, brach Poirot in ein Gelächter aus.»Der ist so störrisch wie ein Esel.Wenn er einmal gesagt hat, es ist Magenentzündung, dann ist und bleibt es Magenentzündung, basta! Und doch haben wir seine Seelenruhe etwas gestört.«»Was machen wir nun?«»Gehen zurück zum Hotel und verbringen eine Schreckensnacht in Ihren englischen Landbetten, mon ami.Ein Folterinstrument – das billige englische Bett!«»Und morgen?«»Rien à faire.Wir müssen nach London zurückfahren und die weitere Entwicklung abwarten.«»Das ist aber ziemlich fade«, sagte ich enttäuscht.»Und wenn keine weitere Entwicklung folgt?«»Seien Sie unbesorgt.Unser alter Doktor kann so viele Totenscheine ausstellen, wie er will.Er kann aber nicht mehrere hundert schnatternde Zungen zum Schweigen bringen.Und wie sie schnattern werden! Das kann ich Ihnen versichern.«Unser Zug fuhr am nächsten Morgen um elf Uhr ab.Bevor wir zum Bahnhof gingen, äußerte Poirot den Wunsch, Miss Freda Stanton, die von der Verstorbenen erwähnte Nichte, zu sehen.Wir fanden das Haus, in dem sie wohnte, ohne Weiteres.Bei ihr im Zimmer war ein großer, dunkelhaariger junger Mann, den sie uns etwas verlegen als Mr Jacob Radnor vorstellte.Miss Freda Stanton war ein äußerst hübsches Mädchen – echter wallisischer Typ – dunkles Haar, dunkle Augen, rosige Wangen.In ihren blitzenden Augen schlummerte ein Jähzorn, den man am besten nicht herausforderte.»Meine arme Tante«, sagte sie, als Poirot sich vorgestellt und ihr den Zweck seines Besuches erklärt hatte.»Es ist schrecklich traurig.Wäre ich doch nur freundlicher und geduldiger gewesen! Ich habe mir schon den ganzen Morgen bittere Vorwürfe gemacht.«»Du hast ziemlich viel über dich ergehen lassen«, unterbrach Radnor sie.»Das ist wohl wahr, Jacob, aber ich bin auch ziemlich jähzornig.Schließlich war es ja nur eine harmlose Torheit von ihr.Ich hätte mich einfach lachend darüber hinwegsetzen sollen.Ihre Idee, dass mein Onkel sie vergiften wollte, ist natürlich völliger Unsinn [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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