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.Sie hatten nie so ein Gefühl?»Linda starrte ihn ausdruckslos an.Dann erwiderte sie ernst: «Nein, natürlich nicht.»«Ich nehme an», sagte Weston, «dass Ihr Vater sie sehr – sehr mochte?»«Ich weiß es nicht», erwiderte Linda nur.«Es gibt doch alle möglichen Arten von Familienstreit», fuhr Weston fort.«Wenn Vater und Mutter böse aufeinander sind, ist das für die Tochter doch ziemlich schlimm.»«Wollen Sie damit wissen, ob mein Vater und Arlena sich stritten?», fragte Linda direkt.«Nun – ja.»Widerliche Sache, dachte Weston, so ein junges Mädchen über den Vater auszuhorchen.Warum bin ich bloß Polizist geworden? Aber einer muss es ja tun, verdammt!«Nein, nie», erklärte Linda entschieden.«Vater streitet nicht, mit niemand.So was mag er nicht.»«Also, Miss Linda», sagte Weston, «ich möchte, dass Sie genau überlegen! Haben Sie irgendeine Vermutung, warum Ihre Stiefmutter umgebracht wurde? Haben Sie irgendetwas gehört, wissen Sie etwas, was uns weiterhelfen könnte?»Linda schwieg eine Minute.Sie schien sich die Antwort auf die Frage genau zu überlegen.«Nein, ich weiß nicht, wer Arlena hätte töten wollen», erwiderte sie zögernd.«Außer, natürlich, Mrs Redfern.»«Sie glauben, dass Mrs Redfern sie umbringen wollte? Warum?»«Weil ihr Mann sich in Arlena verliebt hatte.Aber ich glaube nicht, dass sie sie tatsächlich töten wollte.Ich will damit sagen, dass sie sich einfach wünschte, sie wäre tot – und das ist nicht das gleiche, nicht wahr?»«Nein, das ist nicht das gleiche», sagte Poirot freundlich.Linda nickte.Ein komisches Zucken ging über ihr Gesicht.«Außerdem würde Mrs Redfern so was nie tun – ich meine, jemand töten.Sie ist nicht – sie ist nicht gewalttätig, wenn Sie verstehen, was ich damit sagen will.»Weston und Poirot nickten.«Ich weiß genau, was Sie damit sagen wollen, mein Kind», erklärte Poirot, «und ich bin völlig Ihrer Meinung.Mrs Redfern gehört nicht zu den Menschen, die ‹rotsehen können›, wie es so schön heißt.Sie würde nicht von einem Sturm von Gefühlen geschüttelt werden…» Poirot lehnte sich mit halbgeschlossenen Augen zurück und wählte die Worte sehr sorgfältig.«Sie würde keinen Abgrund vor sich sehen – ein verhasstes Gesicht einen weißen Nacken – spüren, wie sich ihre Hände verkrampften – spüren, wie sie sich danach sehnte, sie ins Fleisch zu pressen…» Er schwieg abrupt.Linda sprang auf.Zitternd stand sie da.«Kann ich jetzt gehen?», fragte sie leise.«Ist das alles?»«Ja, ja, das ist alles», antwortete Oberst Weston.«Vielen Dank, Miss Linda.»Er stand auf und öffnete ihr die Tür.Als Linda hinausgegangen war, setzte er sich wieder an den Tisch und zündete sich eine Zigarette an.«Puh!», sagte er.«Kein angenehmer Beruf, den wir haben! Ich kam mir etwas gemein vor, als ich das arme Kind fragte, wie ihr Vater und ihre Stiefmutter zueinander gestanden hatten.Mehr oder weniger eine Einladung an die Tochter, dem Vater einen Strick zu drehen.Trotzdem – es ging nicht anders.Mord ist Mord! Und sie hätte als nahe Verwandte etwas wissen können.Trotzdem bin ich froh, dass sie uns nichts zu erzählen hatte.»«Ja, den Eindruck hatte ich auch», bemerkte Poirot.Weston hüstelte verlegen.«Übrigens, Poirot», sagte er, «ich finde, dass Sie zum Schluss etwas zu weit gingen.Diese Geschichte mit den Händen, die sich danach sehnen, sich in den weißen Hals zu pressen und solches Zeug.Nicht gerade das, was man einem jungen Ding erzählen sollte.»Poirot blickte ihn nachdenklich an.«Sie glauben also, ich hätte sie auf dumme Gedanken gebracht?», fragte er.«Na, wollten Sie das nicht?»Poirot schüttelte den Kopf.Weston beharrte nicht weiter auf seiner Frage.«Im Großen und Ganzen haben wir nicht viel von ihr erfahren», stellte er fest.«Außer, dass diese Redfern ein mehr oder weniger stichhaltiges Alibi besitzt.Wenn die beiden von halb elf bis Viertel vor zwölf zusammen waren, können wir Christine Redfern von unserer Liste streichen – die eifersüchtige junge Ehefrau ist über jeden Verdacht erhaben.»«Es gibt bessere Gründe, warum Mrs Redfern nicht als Täter in Frage kommt», stellte Poirot fest.«Ich bin fest davon überzeugt, dass es ihr weder körperlich noch geistig möglich wäre, jemand zu erwürgen.Sie ist der ruhige Typ, nicht heißblütig.Sie ist zu tiefer Liebe und beständigen Gefühlen fähig, aber nicht zu heißblütiger Leidenschaft oder Wut.Außerdem sind ihre Hände viel zu klein und zart.»«Das finde ich auch, Monsieur Poirot», sagte Colgate.«Sie ist also aus dem Schneider.Denn Dr.Neasdon behauptet, dass es große Hände waren, die die Dame erwürgten.»«Na, dann sollten wir uns diesen Redfern mal vorknöpfen», meinte Weston.«Sicherlich hat er sich von dem Schock schon etwas erholt.»Redfern hatte sich offenbar etwas gefasst.Er sah blass und verhärmt aus und sehr jung, aber er benahm sich wie immer.«Sie sind also Mr Patrick Redfern aus Crossgates, Seldon, Princes Risborough?»«Ja.»«Wie lange kannten Sie Mrs Marshall?»Patrick Redfern zögerte.«Drei Monate», sagte er dann.«Captain Marshall erzählte uns, dass Sie sich bei einer Cocktailparty kennen lernten.Stimmt das?»«Ja.Da haben wir uns kennen gelernt.»«Captain Marshall deutete an, dass Sie erst hier näher miteinander bekannt wurden.Ist das wahr, Mr Redfern?»Wieder zögerte Patrick Redfern ein paar Augenblicke.«Nun, nicht ganz.Vielmehr habe ich sie schon in London ziemlich oft getroffen.»«Ohne Captain Marshalls Wissen?»Redfern errötete etwas.«Ich habe keine Ahnung, ob er Bescheid wusste oder nicht.»«Und geschah dies auch ohne Wissen Ihrer Frau?», fragte Poirot.«Ich glaube, ich erzählte ihr, dass ich die berühmte Arlena Stuart kennen gelernt hätte.»«Aber sie wusste nicht, wie oft Sie sie sahen?», fragte Poirot hartnäckig weiter.«Vermutlich nicht.»«Haben Sie mit Mrs Marshall verabredet, hierher zu kommen?», fragte Weston.Redfern schwieg eine Weile.Dann zuckte er mit den Schultern und sagte: «Na gut, ich nehme an, dass Sie es ja doch erfahren.Es hat wohl keinen Zweck, Sie länger hinzuhalten.Ich war verrückt nach der Frau, völlig verrückt! Ich war verliebt in sie, vernarrt – was immer Sie wollen.Sie bat mich, sie hier zu treffen.Erst zögerte ich noch, doch dann gab ich nach.Ich – ich – ja, ich hätte alles getan, was sie verlangte.Die unsinnigsten Dinge.Sie hatte diese Wirkung auf die Leute.»«Sie zeichnen ein sehr deutliches Bild von ihr», murmelte Poirot.«Sie war die ewige Circe.Genau das!»«Sie verwandelte die Männer in Schweine, ja, das stimmt», bemerkte Patrick Redfern bitter.«Ich möchte offen zu Ihnen sein, meine Herren.Ich werde nichts verschweigen.Was hätte es auch für einen Zweck? Wie ich schon sagte, ich war verrückt nach ihr.Ob sie mich mochte oder nicht, weiß ich nicht.Sie tat jedenfalls so, aber ich fürchte, sie gehörte zu jener Sorte von Frauen, die das Interesse an einem Mann verliert, wenn sie ihn mit Haut und Haaren gefressen hat [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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