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.Und dann erhielt ich das gefälschte Schreiben von Tuppence – und da wusste ich Bescheid!»«Aber wieso denn?»Tommy holte den Brief aus seiner Tasche und ließ ihn am Tisch herumgehen.«Es ist ihre Schrift – aber die Unterschrift bewies mir, dass die Mitteilung nicht von ihr stammen konnte.Niemals hätte sie ihren Namen ‹Twopence› geschrieben.Nur jemand, der noch kein Schreiben mit ihrer Unterschrift erhalten hatte, konnte sich dieser Schreibweise bedienen.Hersheimer hatte Schreiben von ihr gesehen – er zeigte mir einmal eine Mitteilung von ihr an ihn.Aber an Sir James hatte sie nie geschrieben.Danach war alles einfach.Ich schickte Albert in aller Eile zu Mr Carter.Ich tat so, als ginge ich weg, kehrte jedoch zurück.Als Hersheimer mit seinem Wagen angebraust kam, dachte ich mir gleich, dass dies nicht zu Mr Browns Plan gehörte und dass es wahrscheinlich einiges Durcheinander geben würde.Ich wusste nun aber: Wenn Sir James nicht auf frischer Tat ertappt wurde, würde mir Mr Carter auf meine bloße Vermutung hin niemals glauben.»«Das hätte ich auch nicht», warf Mr Carter ein.«Deswegen habe ich die Mädchen zu Sir James geschickt.Ich war überzeugt, dass sie früher oder später im Haus in Soho auftauchen würden.Ich bedrohte Hersheimer mit der Pistole, denn Tuppence sollte dies Sir James berichten, damit er sich unseretwegen keine Gedanken mehr machte.In dem Augenblick, in dem die Mädchen verschwunden waren, bat ich Hersheimer, wie der Teufel nach London zu jagen, und unterwegs erzählte ich ihm die ganze Geschichte.Wir gelangten noch rechtzeitig zum Haus in Soho und trafen draußen Mr Carter.Nachdem wir mit ihm alles besprochen hatten, gingen wir hinein und versteckten uns hinter dem Vorhang in der Nische.Die Polizisten hatten Anweisung, falls sie gefragt wurden, zu antworten, es wäre niemand im Haus.Das ist alles.»Einen Augenblick lang herrschte Schweigen.«Übrigens», rief dann Hersheimer, als fiele es ihm gerade ein.«Was Janes Foto betrifft, so haben Sie alle Unrecht.Es wurde mir tatsächlich weggenommen, aber ich habe es wiedergefunden.»«Wo denn?», fragte Tuppence.«In dem kleinen Safe in Mrs Vandemeyers Schlafzimmer.»«Ich wusste doch, dass Sie etwas gefunden hatten», sagte Tuppence vorwurfsvoll.«Um bei der Wahrheit zu bleiben – damals fing ich an, Sie zu verdächtigen.Warum haben Sie es denn nicht gesagt?»«Ich war wohl auch schon sehr argwöhnisch.Man hatte mir das Bild schon einmal abgenommen und ich war fest entschlossen, niemanden wissen zu lassen, dass ich es wieder hatte, ehe ein Fotograf Kopien davon angefertigt hatte!»«Wir alle haben das eine oder andere für uns behalten», erklärte Tuppence nachdenklich.«Die Arbeit für einen Geheimdienst bringt das wohl so mit sich.»In der Pause, die folgte, holte Mr Carter ein kleines, schäbiges braunes Buch aus seiner Tasche.«Beresford hat vorhin gesagt, ich hätte Sir James Peel Edgerton nicht für den Schuldigen gehalten, falls er nicht sozusagen bei frischer Tat ertappt würde.Das stimmt.Tatsächlich habe ich erst dann wirklich geglaubt, dass alles auf Wahrheit beruhte, als ich die Eintragungen in diesem kleinen Buch gelesen hatte.Dieses Buch wird in den Besitz von Scotland Yard übergehen und der Öffentlichkeit nicht zugänglich sein.Ihnen aber, die Sie die Wahrheit kennen, möchte ich jetzt einige Abschnitte aus diesem Tagebuch vorlesen, die ein gewisses Licht auf die außergewöhnliche Mentalität dieses Mannes werfen.» Er schlug das Buch auf und blätterte in seinen dünnen Seiten.«… Es ist Wahnsinn, dieses Tagebuch zu führen.Ich weiß es.Es enthält das Beweismaterial gegen mich.Ich bin aber niemals davor zurückgeschreckt, etwas zu wagen.Und ich habe das dringende Bedürfnis, meinen Gedanken Ausdruck zu geben… Schon in früher Jugend wurde mir klar, dass ich über ungewöhnliche Fähigkeiten verfügte.Nur ein Narr unterschätzt seine Begabung.Meine Intelligenz war der des Durchschnitts weit überlegen.Ich wusste, dass ich zum Erfolg geboren war.Meine Erscheinung war das Einzige, was gegen mich sprach.Ich war still und wirkte unbedeutend – völlig alltäglich…Als Junge wohnte ich einmal einem Mordprozess bei.Ich war von der Beredsamkeit und der mitreißenden Kraft des Verteidigers sehr beeindruckt.Zum ersten Mal kam mir da der Gedanke, meine Fähigkeiten auf diesem besonderen Gebiet zur Entfaltung zu bringen… Dann betrachtete ich den Verbrecher auf der Anklagebank: Der Mann war ein Dummkopf.Ich empfand für ihn tiefe Verachtung.Es waren die Gescheiterten, das Strandgut der Zivilisation, die zum Verbrechen getrieben wurden… Seltsam, dass intelligente Männer diese ungewöhnlichen Möglichkeiten offenbar niemals erkannt hatten.Was für ein großartiges Betätigungsfeld: Welch unbegrenzte Möglichkeiten! Ich war wie berauscht…Angenommen, dass meine außerordentlichen Fähigkeiten tatsächlich erkannt würden – dass ich als Anwalt bei höchsten Gerichten berufen würde… Angenommen, dass ich mich politisch betätigte und eines Tages, sagen wir, vielleicht sogar Premierminister würde… Was dann? War das ein wirklich großes Ziel? War das Macht? Überall eingeengt und von dem demokratischen System, dessen Exponent ich dann sein würde, gefesselt? Nein – die Macht, von der ich träumte, war absolut.Die Diktatur! Eine solche Macht aber ließ sich nur außerhalb der Gesetze erringen.Man musste die Schwäche der menschlichen Natur ausnutzen… Man musste eine schlagkräftige Organisation schaffen, um schließlich die bestehende Ordnung umzustoßen und zu herrschen!Ich sah, dass ich ein Doppelleben führen musste.Ich musste eine erfolgreiche Karriere machen, hinter der ich meine eigentliche Tätigkeit verbergen konnte.Auch musste ich mich zu einer bestimmten, fest umrissenen Persönlichkeit entwickeln.So nahm ich mir berühmte Kronanwälte zum Vorbild, ahmte ihre Gewohnheiten nach, studierte das Wesen ihrer Anziehungskraft.Wäre ich zur Bühne gegangen, so wäre ich wohl der größte Schauspieler der Welt geworden.Keine Verkleidung, keine Schminke, kein falscher Bart.Nur die Verwandlung in eine andere Persönlichkeit.Ich schlüpfte in sie hinein wie in eine neue Haut.Warf ich sie ab, war ich wieder ich selber: still, unauffällig, ein Mann wie jeder andere auch.Ich nannte mich Mr Brown.Es gibt tausende dieses Namens, es gibt tausende, die genauso aussehen wie ich…In meinem offiziellen Beruf hatte ich Erfolg.Er konnte gar nicht ausbleiben.Ich werde auch in dem anderen Erfolg haben.Ein Mann wie ich kann ganz einfach nicht versagen…Ich habe eine Biographie über Napoleon gelesen.Er und ich haben vieles gemeinsam…Ich spezialisiere mich darauf, Verbrecher zu verteidigen.Ein Mann sollte sich um seinesgleichen kümmern…Ein- oder zweimal hatte ich Angst.Das erste Mal in Italien.Eine Einladung zum Abendessen.Professor D.der berühmte Nervenarzt, war anwesend.Das Gespräch wandte sich den Geisteskrankheiten zu.Er sagte: ‹Sehr viele große Männer sind irre und niemand weiß es.Sie wissen es ja selber nicht.› Ich verstehe nicht, warum er mich dabei ansah.Es war ein seltsamer Blick.Er gefiel mir nicht…Es geht alles nach meinen Wünschen.Ein Mädchen ist hereingeplatzt; ich glaube nicht, dass es wirklich etwas weiß.Wir müssen jedoch die ‹Estnische Glaswaren-Gesellschaft› aufgeben.Jetzt darf man nichts aufs Spiel setzen…Alles geht gut.Der Verlust des Gedächtnisses ist störend.Es kann sich dabei nicht um Simulieren handeln.Kein Mädchen könnte mich täuschen!Der Neunundzwanzigste… Das ist sehr bald…» Mr Carter hielt inne [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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